Alte Pfade der Weisheit neu entdeckt II – Stille – Predigtnotizen vom 06.09.0
Psalm 37,7; Jesaja 30,15; Ps 62,2-3; Matthäus 6,6
Fragen: Wie kann man heute ein Leben in Gelassenheit und innerem Frieden führen? Welche Beziehung hast du zur Stille? Welche Beziehung hast du zu dir selbst?
(Pfad 1: Achtsamkeit / Wahrnehmung des Natürlichen / Geschöpflichen)
Pfad 2: Stille
Der Pfad der Stille ist verwurzelt in dem Bewusstsein, dass Gott im tiefsten Grund unseres Selbst gegenwärtig ist. Durch den Glauben können wir daher in der Stille eine große Kraft und einen mächtigen inneren Frieden erfahren. Aus dieser gelassenen, nicht jedoch passiven Herzensruhe heraus, können wir agieren. Wir können auch alle Gedanken und Gefühle, die aufkommen, stehen lassen. Wir brauchen sie nicht zu bekämpfen. Alles, was da ist, darf sein.
Das „Gebet der Ruhe“ von Johannes Cassian (4. Jhd.) wurde für viele Christen zu einer Hilfe: Man setzt sich hin, sorgt für relative äußere Ruhe, achtet auf seinen Atem und sagt beim Ein-, bzw. Ausatmen ein Wort wie z.B. „Christus“. Wer diese Übung regelmäßig vollführt, merkt, dass mit der Zeit eine Friedens- und Gelassenheitssättigung des Alltags eintritt. Kommen Gedanken auf, lässt man sie zu und kehrt wieder zurück zum biblischen „Codewort“. So bleibt man wach, gegenwärtig und verweilt in einer wohltuenden Stille.
Man stellt auch fest, dass es eine Tiefe im eigenen Selbst gibt, die intensiver ist, als alle Gedanken, Emotionen und Erwartungen. Eine Stille, die wohltuend durch alle Geräusche, Gespräche und Gedanken hindurchsickert und Frieden verbreitet.